Du musst prüfen, welche Art von Informationen die jungen Teilnehmer*innen erhalten sollten (und wann), bevor sie sich am Projekt und den damit verbundenen Überlegungen beteiligen. Die Antworten hängen stark vom Zweck deines Projekts ab. Manchmal reicht ein kurzer Flyer, der den Rahmen absteckt, vollkommen aus; manchmal werden jedoch auch weitere Hintergrundinformationen benötigt. Ein Beispiel: Im Rahmen eines Projekts werden die jungen Menschen gebeten, sich zu einer politischen Strategie zu Jugendunterkünften zu äußern, die der Stadtrat gerade entwirft. Um gehaltvolle und wohlüberlegte Antworten geben zu können, sollten die jungen Menschen ausgewogene Informationen erhalten, damit sie die Probleme verstehen, die die Lokalpolitiker*innen bereits diskutiert haben. Aber was genau bedeutet „ausgewogen“? Es bedeutet, dass unterschiedliche Ansichten zum Thema vorgestellt werden sollten. Das Material sollte Vor- und Nachteile unterschiedlicher Meinungen unterschiedlicher Interessengruppen erläutern. Durch diesen Grundsatz werden verschiedene Positionen und Gegenpositionen zu den erörterten Problemen zur Verfügung gestellt. Es ist wichtig, dass Einigkeit über die Uneinigkeiten herrscht, die im Informationsmaterial vorgestellt werden. Um dies sicherzustellen, kann es hilfreich sein, einen unabhängigen Beratungsausschuss einzusetzen. Insbesondere wenn das debattierte Thema politisch heikel ist. Die Zusammenstellung des Beratungsausschusses sollte natürlich auch ausgewogen sein. Wenn du also beispielsweise eine*n Politiker*in aus dem linken Spektrum einlädst, solltest du auch eine*n Politiker*in aus dem rechten Spektrum einladen.
Generell sollte das Informationsmaterial einen gemeinsamen Ausgangspunkt für die weiteren Überlegungen der jungen Menschen bilden. Das Material sollte also für alle jungen Teilnehmer*innen gleichermaßen verständlich sein. Daher solltest du dir ausreichend Gedanken über das Format des Informationsmaterials machen, und die Jugendvertreter*innen sollten es prüfen, bevor du es verteilst! Die Informationen müssen nicht in Textform zur Verfügung gestellt werden. Genauso gut möglich wären zum Beispiel ein kurzer Film oder Podcast. Wenn du dich für einen Text entscheidest, ergänze ihn mit Grafiken zur Veranschaulichung der Hauptargumente, über die die Jugendlichen Bescheid wissen sollten. Wenn die jungen Teilnehmer*innen das Informationsmaterial erhalten, bevor die Überlegungen angestellt werden, haben sie so Gelegenheit, ihre „Hausaufgaben“ zu machen, sodass sie auf dem Treffen bzw. der OPIN-Plattform gut vorbereitet sind.