Ideen-Phase

Vielleicht hast du eine vage Vorstellung von einem E-Partizipationsprojekt, das du gerne durchführen würdest, z.B. gibt es eine Frage, die dringend mit Jugendlichen diskutiert werden muss. Oder du hast das Gefühl, dass die Einbeziehung von Jugendlichen bisher zu kurz gekommen ist und möchtest das ändern und fragst dich, wie du das schaffen könnest: Das nennen wir die "Ideen-Phase". Diese frühe Phase eines partizipativen Projekts - egal ob es sich um ein digitales oder ein analoges Projekt handelt - wird oft fälschlicherweise unterschätzt und unterbewertet. Wenn du ein klares Bild vom Zweck des Projekts und der angestrebten Wirkung hast, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass du die Ziele des Projekts erfolgreich erreichst.

Setze dir für dein Projekt realistische Ziele

Du solltest die folgende Frage stellen: Was willst du mit dem Projekt erreichen? Zusammengefasst hat dies mit den Auswirkungen zu tun. Je klarer und realistischer du diese Ziele definieren kannst, desto leichter wird es dir fallen, die notwendigen Schritte des Projekts erfolgreich zu skizzieren, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Da du dich mit E-Partizipation und insbesondere mit OPIN beschäftigst, solltest du darauf achten, dass deine Ziele mit den Funktionalitäten von OPIN erreicht werden können.

Du kannst jederzeit ein Testkonto einrichten und ein wenig mit den Möglichkeiten spielen, die OPIN bietet. Außerdem empfehlen wir dringend, das Handbuch und den Leitfaden durchzusehen.

Skizziere den Ablauf deines Beteiligungsprojekts von A bis Z

Das "e" in E-Partizipation bezieht sich vor allem auf die partizipative Methode, die du durchführst. Für die erfolgreiche Durchführung des Projekts sind eigentlich reine Projektmanagement-Fähigkeiten erforderlich - genauso wie bei der Durchführung analoger partizipativer Projekte: Du solltest eine klare Vorstellung über den Zweck deines Projekts, die Auswirkung, die du damit erzielen willst, und das verfügbare Budget haben. Das bedeutet, dass du nun in der Lage bist, eine grobe Skizze des Prozesses von A bis Z zu erstellen, die natürlich in den Entscheidungsprozess passen sollte.

Eine kurze Projektbeschreibung von 2 bis 3 Seiten ist ein guter Ausgangspunkt. In dieser Beschreibung könntest du Folgendes angeben:

  • Den Hintergrund des Projekts
  • Die Projektidee und ihre Ziele
  • Die Methode (OPIN - oder noch detaillierter: welche Funktionen von OPIN und wie du diese vielleicht mit anderen zusätzlichen Methoden wie persönlichen Veranstaltungen kombinieren willst)
  • Das Budget
  • Den zeitlichen Ablauf

12 hilfreiche Tipps, die du in der Ideenphase beachten sollten

  1. Nimm Partizipation ernst!
    Stell nie eine Frage, auf die du keine Antwort willst! Wenn du die Antwort hast, musst du versuchen, sie in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen. Mehr hier

  2. Stell junge Menschen in den Mittelpunkt deines Handelns!
    Das bedeutet, dass du bei Entscheidungen über dein Projekt stets die Perspektive junger Menschen einbeziehen und berücksichtigen solltest. Beziehe junge Menschen von Anfang an und bei jedem Schritt in dein Team ein!

  3. Sei dir von Anfang an über dein(e) Ziel(e) im Klaren
    Um den Zweck deines Projekts richtig zu definieren, solltest du den Entscheidungsfindungsprozess, in den du die Jugendlichen einbeziehen möchtest, verstehen und darstellen. Mehr hier

  4. Setz dir realistische Ziele für dein Projekt
    Je klarer und realistischer du deine Ziele definieren kannst, desto einfacher wird es für dich sein, die notwendigen Schritte des Projekts erfolgreich zu skizzieren, um das gewünschte Endergebnis zu erreichen. Mehr hier

  5. Sei dir über deine eigene Rolle im Klaren
    Als Moderator*in, z. B. eines E-Partizipationsprozesses für Jugendliche, solltest du als "ehrliche*r Makler*in" agieren und nicht ein bestimmtes Ergebnis anstreben. Als ehrliche*r Makler*in solltest du sowohl in den Augen der jungen Menschen als auch der Entscheidungsträger*innen unvoreingenommen sein.

  6. Achte auf die repräsentative Verteilung von jungen Teilnehmer*innen
    Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Frage, ob die Gruppe der jugendlichen Teilnehmer repräsentativ für alle jungen Menschen in deiner Gemeinde sein sollte. Eine repräsentativ ausgewogene Gruppe junger Menschen, die an deinem Projekt teilnimmt, verleiht den Ergebnissen mehr politische Legitimität. Mehr hier

  7. Achte auf die tatsächliche Entscheidungsbefugnis deiner Unterstützer*innen
    Selbst wenn die Entscheidungsträger*innen dein Projekt von Anfang an unterstützt haben, ist es immer noch von großer Bedeutung, die wahren Unterstützer*innen zu ermitteln. Mehr hier

  8. Sichere dir Ressourcen für dein Projekt
    Die Beschaffung von personellen und finanziellen Ressourcen ist eine kontextspezifische Herausforderung. Eine sehr nützliche Möglichkeit, damit zu beginnen, ist die Kontaktaufnahme mit deinem nationalen Jugend(informations)rat. Er verfügt über das nötige Fachwissen, um dich in diesen Fragen zu beraten, und niemand kennt das Umfeld für die Jugendbeteiligung in deinem Land besser. Mehr hier

  9. Beteilige junge Menschen an deiner Projektidee
    Du solltest die ursprüngliche Projektidee an deiner Zielgruppe testen, sie infrage stellen lassen und sie um ihre Meinung bitten. Auf diese Weise kannst du vermeiden, dass du eine unattraktive Idee hast und stattdessen ein Projekt entwickeln, an dem sich junge Menschen tatsächlich beteiligen würden, wenn es umgesetzt wird. Mehr hier

  10. Entscheidungsträger*innen an Bord holen
    Du solltest deine Idee auch an deinen entscheidungsbefugten Unterstützer*innen testen und ihnen die Möglichkeit geben, ein Feedback zu geben. Mehr hier

  11. Aktualisiere die Skizze deines Projekts
    Sprich darüber mit den jungen Vertretern*innen und den Entscheidungsträger*innen. Erstens sorgt das für Transparenz im Prozess, und zweitens können beide Gruppen - hoffentlich - sehen, dass du ihnen zugehört hast. Mehr hier

  12. Integriere die Bewertung in jede Phase deines Projekts
    Dies gilt insbesondere, wenn sich das Projekt über einen längeren Zeitraum erstreckt. Die wichtigsten Fragen, die du dir (und deinem Team) stellen sollten, ist: Was ist gut gelaufen? Was hätte man anders machen können? Mehr hier

Alle Texte und Ressourcen auf dieser Website wurden von der Europäischen Kommission im Rahmen des Erasmus+ Projekts DIGY finanziert und werden unter der folgenden Lizenz veröffentlicht:

License and Logos long