Unterstützer*innen identifizieren


Wer sind deine (potenziellen) Unterstützer*innen, die über Entscheidungsbefugnisse verfügen?


Als nächstes musst du dir folgende Frage stellen: Wessen Unterstützung benötigst du, um etwas aus deinem Projekt zu machen und deine Ziele zu erreichen?

Die Liste möglicher Quellen für eine Projektidee ist natürlich unendlich. Es gibt jedoch eine Frage, die Projektideen in zwei Gruppen unterteilt: Hast du Unterstützer*innen mit Entscheidungsbefugnis auf deiner Seite oder nicht? Wenn du in einer öffentlichen Verwaltung arbeitest, zum Beispiel einer Gemeinde, wurde das Projekt möglicherweise vom Stadtrat initiiert, und du wurdest gebeten, es zu verwirklichen. In diesem Fall ist die Frage leicht zu beantworten. Nichtsdestotrotz: Selbst wenn die Entscheider dein Projekt von Anfang an unterstützt haben, ist es immer noch sehr wichtig, zu erfassen, wer deine wahren Unterstützer*innen sind. Wahrscheinlich hat nicht jeder im Stadtrat für die Verwirklichung des Projekts gestimmt. In anderen Worten: Du musst erfassen, wer Ihr Freund und wer Ihr Feind ist. Dann weißt du, mit wessen Unterstützung du rechnen kannst und wen du zu gewinnen versuchen solltest.

Für Projektideen, die noch keine Unterstützer*innen mit Entscheidungsbefugnis haben, folgen hier ein paar Tipps, um diese Situation zu ändern. Wenn du dir einen Überblick darüber verschafft hast, wessen Unterstützung du benötigst, musst du dich mit diesen Personen treffen, deine Ideen präsentieren und sie überzeugen, dein Projekt zu befürworten. Wenn es dir schwer fällt, dir Zugang zu den potenziellen Unterstützer*innen zu verschaffen, kannst du dein Netzwerk nutzen. Vielleicht kennst du jemanden, der jemanden kennt, der im Bürgermeisteramt arbeitet. Frage  dann diese Person, ob sie ein Treffen mit dem*r Bürgermeister*in arrangieren kann. Oder du schreibst einen kurzen Artikel in der lokalen Zeitung oder nimmst an einer öffentlichen politischen Veranstaltung teil, wo du dich und deine Idee kurz vorstellen kannst, um die Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger*innen zu erlangen. 



Argumente für Entscheidungsträger*innen: So überzeugst du sie

Hervorzuhebende potenzielle Vorteile eines Jugend-ePartizipationsprozesses

  •  Die Erfahrung, Teil eines Entscheidungsprozesses zu sein, wird zu einer aktiveren Beteiligung von Jugendlichen führen. Die Erfahrung wird sie wahrscheinlich ermutigen, politisch aktiver zu werden.
  • Sie werden die jungen (zukünftigen) Wähler*innen treffen und kennenlernen.
  • Wenn Sie die Meinungen junger Menschen berücksichtigen, werden die Endergebnisse stabiler, legitimere und anerkanntere Entscheidungen sein.
  • Die Beteiligung an einem offenen und transparenten Entscheidungsprozess wird das Vertrauen der Jugendichen in Ihre Organisation steigern.
  • Die Presse kann auf die Beteiligungs-Aktivitäten aufmerksam werden. Es gibt nichts besseres als eine positive Berichterstattung!
  • Und versuche, möglichst konkrete Beispiele zu geben! Du kannst zum Beispiel erfolgreiche Geschichten aus Organisationen präsentieren, die deiner ähnelt, um zu zeigen, welche Vorteile ein erfolgreicher Jugend-ePartizipationsprozess hat. Sorge dafür, dass die Entscheidungsträger*innen „es auch wollen“.

 

Wenn es komplett unmöglich ist, Entscheidungsträger*innen für dein Projekt zu begeistern, analysiere, warum dies so ist. Eine solche Analyse führt häufig zu den folgenden drei Hauptergebnissen:

  • Option 1: Man möchte nicht, dass junge Menschen Einfluss auf die Entscheidungen nehmen. Dann solltest du kämpfen! Wenn du keine direkten Kontakte auf Entscheidungsebene haben, solltest du versuchen, eine Allianz mit einflussreichen Interessengruppen zu bilden, welche die Ergebnisse den Entscheidungsträger*innen präsentieren können.
  • Option 2: Der Wille ist da, aber deine Idee gefällt nicht. Dann solltest du sie umformulieren und das herausholen, was möglich ist. Du solltest den Entscheidungsprozess erneut analysieren. Vielleicht hast du ihn nicht richtig verstanden und versucht, auf die falsche Weise einzugreifen.
  • Option 3: Gib auf. Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Such dir lieber eine neue Gelegenheit für ein Jugend-ePartizipationsprojekt. 

Wenn du die Unterstützung der Entscheidungsträger*innen hast, schließe einen Vertrag mit ihnen ab. Dabei kann es sich um einen Absatz in der öffentlichen Version der Projektbeschreibung handeln. Dieser Absatz sollte so genau wie möglich erfassen, wie genau die Entscheidungsträger*innen die Ergebnisse des Projekts nutzen werden. Mit dem Vertrag stellst du sicher, dass die Entscheidungsträger*innen nicht von Ihrem Versprechen abweichen, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, Einfluss auf den Entscheidungsprozess zu nehmen.