Politische Strategien zu erarbeiten ist ein komplexes Thema. Die beteiligten Personen müssen unterschiedliche Punkte diskutieren, sich einigen und am Ende einen runden, funktionierenden Plan erarbeiten. Oft gibt es für solche Prozesse einen festgesteckten Rahmen, den alle Beteiligte kennen und in dem sie sich bewegen. Wie schafft man es, diese manchmal auch eingefahrenen Prozesse für junge Menschen zu öffnen, sie daran teilhaben zu lassen und ihre Expertise aufzunehmen? Die maltesische Regierung hat es mit Hilfe der Jugendorganisation Agenzija Zghazagh ausprobiert und kam zu erstaunlichen Ergebnissen. Zuerst mussten drei Punkte berücksichtigt werden. Das politische Programm wurde bereits im Jahr 2020 entwickelt, das heißt wesentliche Änderungen im Programm und in der Strategie waren zu diesem Zeitpunkt des Prozesses unwahrscheinlich. Es fehlte der Politik aber an konkreten Handlungsvorschlägen. Die strategischen Ziele standen also fest, aber es fehlte an Ideen für die Umsetzung.
Der 50-seitige Entwurf war eine echte Herausforderung für die Jugendlichen.
Wie ist es der Agenzija Zghazagh gelungen, 150 Bewertungen und konkrete Vorschläge für die Jugendpolitik zu sammeln?
Agenzija Zghazagh organisierte drei Fokusgruppen in Schulen und Jugendorganisationen, um Ideen zu sammeln und das Projekt bekannter zu machen. Mit der Textbearbeitung auf OPIN war es möglich, die Strategie online zu kommentieren und Ideen für die Strategieumsetzung zu sammeln. Mit diesem Modul ist es möglich, lange Texte in kleine Häppchen zu unterteilen. Jeder Textabschnitt kann kommentiert und diskutiert werden. Das macht es einfacher, sich auf bestimmte Inhalte zu einigen und beim Thema zu bleiben. Es wurden an den Schulen Veranstaltungen angeboten, die für die Teilnahme an dem Projekt warben. Genauso war es möglich, sich ausschließlich digital zu beteiligen. Agenzija Zghazagh hat für jedes strategische Ziel ein eigenes Projekt aufgesetzt. Die Projekte wurden aufeinander aufbauend durchgeführt. Das Ergebnis ist eine Strategie und Jugendpolitik, die die Bedürfnisse junger Menschen widerspiegelt. Die Kontakte, auch für die digitale Beteiligung entstanden über die Fokusgruppen vor Ort an den Schulen und in den Jugendzentren und Social Media. Die Verbindung von Offline-Veranstaltungen und dem digitalen Angebot ermöglichte mehr Jugendlichen die Mitarbeit an der Strategie.
Die Ergebnisse des Projekts wurden der maltesischen Ministerin für Inklusion und Soziales, Julia Farrugia Portelli, vorgestellt:
"Während des öffentlichen Konsultationsprozesses haben die jungen Leute über 150 Kommentare zur geplanten Jugendpolitik abgegeben. Als Nächstes werden wir diese Ideen in das politische Programm aufnehmen. Wir sind verpflichtet, die Ideen der jungen Menschen weiter zu fördern".
Um das zu gewährleisten, werden die Jugendlichen regelmäßig an der Umsetzung der Prozesse beteiligt.
Agenzija Zghazagh bietet jungen Menschen die Möglichkeit Freundschaften zu schließen, Neues zu lernen und ihre Talente durch unsere regionalen Jugenddienste und unser umfassendes Empowerment-Programm zu entwickeln.
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