ErstwählerInnen in Wahlprogramme einbinden.

Wie schaffen es die Bedürfnisse junger WählerInnen in die Wahlprogramme von Parteien?

Wie erreicht man junge WählerInnen und ermutigt sie, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen? Das war eine dringende Frage im Vorfeld der Kommunalwahlen in Prilep, Mazedonien. Junge Wählerinnen und Wähler sind meist nicht mit den Parteiprogrammen vertraut, oder die Programme entsprechen nicht ihren Erwartungen. Deswegen initiierte die Jugendorganisation SEGA ein Beteiligungsprojekt, um junge Menschen in der Ausübung ihrer demokratischen Rechte und Pflichten zu unterstützen. Gleichzeitig sollten so die Parteien über die Bedürfnisse und Wünsche ihrer jungen Wählerschaft informiert werden.

OPIN bietet digitale Lösungen, um die Ideen junger Menschen auf transparente Weise zu sammeln und sie den EntscheidungsträgerInnen und Parteien zu präsentieren.

Der Ideenwettbewerb auf OPIN ermöglicht einen zweistufigen Prozess: In einem ersten Schritt werden Ideen gesammelt. Diese können kommentiert und diskutiert werden. So können Vorschläge gemeinsam überarbeitet und priorisiert werden, bevor eine Abstimmung über die Ideen stattfindet. Dieses Vorgehen macht es den Teilnehmenden leichter, sich für eine Idee zu entscheiden. Oft werden Ideen angepasst, werden konkreter und realistischer.

SEGA organisierte mehrere (digitale) Workshops, um Themen wie Jugendaktivismus und -beteiligung, Bildung und Sport, Umwelt, Kultur und Tierschutz zu diskutieren. Die Ergebnisse wurden in OPIN gesammelt und so transparent für alle sichtbar gemacht. Anschließend konnten die Jugendlichen, auch wenn sie nicht an den Workshops teilnehmen konnten, die eingereichten Ideen diskutieren oder neue Ideen hinzufügen. Die Kombination aus Workshops mit der Nutzung von OPIN war ein guter Weg, um qualitativ hochwertige Ideen zu sammeln. Darüber hinaus war es möglich, VertreterInnen von Parteien einzuladen, um Fragen zu beantworten und sofort Feedback zu bestimmten Ideen zu geben. Dennoch kann es schwierig sein, Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Nutzung einer Plattform zu gewinnen, mit der sie nicht vertraut sind. In den Workshops wurden zuerst die Projektziele und die Möglichkeiten der Beteiligung erklärt, anschließend gab es eine kurze Einführung in die Nutzung von OPIN. Gleichzeitig bewarb SEGA das Projekt mit Kampagnen in den sozialen Netzwerken. Der größte Erfolg war, dass junge Wählerinnen und Wähler sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit ParteimitgliederInnen und politischen VertreterInnen diskutierten. Das Beteiligungsprojekt ermutigte sie, ihre Ideen und Wünsche zu formulieren und zu teilen.

Am Ende des Projekts wurden alle Vorschläge als schriftliche Empfehlung an EntscheidungsträgeInnen auf lokaler Ebene und an die politischen Parteien übergeben. Die Empfehlungen halfen, Programme für die bevorstehenden Kommunalwahlen zu erstellen, die den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprachen.